Ein neues Format für #Rotary1810

Am Anfang des Sommers noch eine erste Idee fand am 27. August 2022 auf Initiative vom Governor Christian Schütte und Rotaract Distriktsprecherin Franzi König das erste #Imagine1810 Barcamp in Hilden statt. 42 Macherinnen und Macher aus der Gemeinschaft der Rotarier und Rotarcter, fantastische Räume im Berufskolleg Hilden und schon konnte es losgehen.

Das erste #Imagine1810 Barcamp kann starten.

Ein Barcamp? Was ist das überhaupt?

Barcamps sind sogenannte „Unkonferenzen“. Die Themen entstehen erst vor Ort durch die Teilnehmer selbst. Gemeinsam macht man sich auf die Reise Neues zu lernen, auszuprobieren und direkt gemeinsam Projekte zu starten. So galt es, die Zukunft von Rotary und Rotaract in Angriff zu nehmen.

Vorstellungsrunde der Teilnehmer

Ein BarCamp beginnt mit einer kurzen Vorstellung der Teilnehmer und einer Planung der Beiträge, genannt Sessions. Die Gäste werden nach vorn gebeten und präsentieren den anderen Teilnehmern ihre Vorschläge für Präsentationen, Vorträge, Praxisbeispiele, Workshops oder aber Fragen und Projekte, bei denen Sie Unterstützung brauchen. Finden sich Interessenten für ein Thema, bucht man sich einen Zeitabschnitt und Raum auf dem Sessionboard.

Der Sessionplan entsteht

So entsteht Stück für Stück der Ablauf des Tages. Für den Erfolg eines solchen Formats sind jedoch einige Punkte wichtig.

Es gibt keine Zuschauer, ausschließlich Teilnehmer. Geplant, ungeplant – Jeder darf und soll eine eigene Session anbieten. Niemand erwartet fertige Konzepte und ausgereifte Keynote-Folien. Auch ein Gedankenanstoß kann eine Session wert sein. Es gibt so viele zeitgleiche Sessions, wie es Räume vor Ort gibt. Eine Session sollte maximal 45 Minuten dauern. Fertig ist das kleine Regelwerk für ein perfektes Barcamp.

Vorstellung der Sessions

Und so kamen schnell 12 spannende und tiefgreifende Sessionvorschläge aus der Welt von Rotary und Rotaract zusammen, die über den ganzen Tag verteilt in wechselnden Kleingruppen erarbeitet wurden.

  • Wie lässt sich Freundschaft wieder aktivieren und zum echten Leben entwickeln?
  • Wie lässt sich der Übergang von Rotaract zu Rotary erfolgreich gestalten?
  • Wie ist es um das Image von Rotary bestellt?
  • Wie kann Verbindlichkeit neu gelebt werden?
  • Wie erreichen wir mehr Beteiligung unserer Mitglieder?
  • Wie können Präsenzen digital und automatisiert erfasst werden?
  • Wie wollen wir Freundschaft definieren?
  • Wie können wir internationale Zusammenarbeit und Austausch fördern?
  • Wie gehen wir mit Intoleranz bei Rotary um?
  • Welche Herausforderungen und Auswirkungen haben heutige und zukünftige Krisen für die Welt von Rotary?
  • Wie lassen sich neue Mitglieder gewinnen?
  • Wie kann unsere Kommunikation nach Innen und Außen verbessert werden?

Das sind die Themen, die aktuell die Mitglieder bewegen. In den Sessions wurde heiß diskutiert, Ideen entwickelt und Projekte initiiert. So kann jeder Teilnehmer die entstandenen Ergebnisse mit in seinen Club transportieren.

Ergebnisse aus den Sessions

Freundschaft aktivieren. Gemeinsam etwas erreichen.

  • Vernetzung zu anderen Clubs intensivieren;
  • Individuelle Entscheidung, ob man sich in Präsenz oder online treffen möchte.
  • Möglichkeit: Regionale Stammtische.

Was kann Rotary von Rotaract und was Rotaract von Rotary lernen?

Übergang von Rotaract zu Rotary Kontakt zwischen Rotary Clubs und Rotaract Clubs ist wichtig, um die Persönlichkeiten der Mitglieder kennenzulernen. Es gibt kein Schema F. Das potenzielle Mitglied und der betreffende Club müssen zueinander passen. Das Potenzial zu Persönlichkeitsentwicklung geht vor Position.

Image bei Rotary
Image ergibt sich aus den Werten unserer Organisation. Die Außen- und Innenwirkung beflügelt das Image in beiden Richtungen. Image nach außen muss von innen herauskommen. Die rotarische Familie ist die Basis. Kommunikation: Dinge wiederholen. Dinge deutlich machen gegenüber der Gesellschaft. Wir dürfen uns nicht durch
Konkurrenzsituationen in eine falsche Zielrichtung lenken lassen. Unsere Werte immer wieder vertreten. Jeder einzelne Rotarier muss die Litfaßsäule für Rotary sein. Nadel tragen. Jeder einzelne muss über Rotary Bescheid wissen. Zahlen, Daten, Fakten kennen. Imagepflege ist ein andauernder Prozess.

Verbindlichkeit bei Rotary
Engagement und Verbindlichkeit unter den Rotariern hat nachgelassen. Woran kann das liegen? Was können wir dagegen tun? Wir müssen uns zahlreichen Konkurrenzangeboten stellen und uns attraktiv positionieren. Dieser Prozess beginnt bei der Auswahl der Rotarier. Qualität statt Quantität. Neue Rotarier an die Hand nehmen und einführen in die Möglichkeiten, die bei Rotary bestehen. Informationen und Wissen über Rotary in die Clubs und an die Mitglieder herantragen. Unterstützung durch den Distrikt. Umfeld schaffen, dass die Mitglieder gerne etwas miteinander machen. Es muss miteinander Spaß machen. Angebote müssen attraktiv sein.

Halten von Mitgliedern. How to achieve higher member participation. (Diskussion auf englisch)
We need to make Rotary more fun for everyone. Make members active and get them involved. Propose projects that we are passionate about. Try to get more hands-on activities. Get to know each other and enjoy Rotary. Acknowledge what members are doing. Proposal: Monthly certificate acknowledging achievements of members.

Automatisierte Präsenzerfassung
Digitale Lösung durch IT-Spezialisten in den Clubs oder im Distrikt. Schnittstelle zu ROCAS (falls dies gelingt) oder Stand-alone-Lösung.

Ergebnisse aus der Session „Digitale Erfassung von Präsenzen“

Was ist Freundschaft?
Was bedeutet Freundschaft bei Rotary? Freundschaft ist freiwillig. Es gibt Kriterien, die uns zusammenhalten und Zwecke, die uns zusammenführen und nach außen wirksam werden lassen. Im angelsächsischen Raum wird statt Freundschaft der Begriff Fellowship verfolgt. Wir verfolgten die Frage: Wo fängt Fellowship an und wann wird Fellowship zu Freundschaft. Freundschaft kann auch negative Aspekte haben, wenn es zum Beispiel zu einer Cliquenbildung im Club kommt. Freundschaft darf niemals ein Selbstzweck sein. Wir müssen im Wertekanon übereinstimmen. Daran wollen wir uns halten und auch an die Clubs weitergeben.

Internationale Zusammenarbeit Elemente der Zusammenarbeit: Partnerschaften, Länderausschüsse, Austauschschüler in den Clubs, Grants, Jugendaustausch. Wie gehen wir vor?

  • Kontakte zu ausländischen Clubs aufbauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vor allen Dingen Partnerschaften nach Westeuropa aufgebaut. Heute gilt es, den Blick nach Osteuropa und darüber hinaus richten.
  • Aus der Kontaktpflege ergibt sich ein Kennenlernen und in Folge
  • Aufbau von Vertrauen.
  • Auf dieser Basis sind gemeinsame überregionale Projekte und auch ein Jugendaustausch möglich.
  • Auch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie Unicef, u.a., wurde diskutiert. Es wurde darauf hingewiesen, dass es schon die Rotary Action Groups gibt. Diese müssen in den Clubs stärker bekannt gemacht werden.
  • Weiterer Vorschlag: versuchen, im Rotarier eine Rubrik internationales eingerichtet zu bekommen.

Umgang mit Intoleranz bei Rotary.
Beispiele: Impfgegnerdebatte, Frauenquote, Frauen, die nicht rotabel waren, Themen, über die man gar nicht reden konnte, weil sich andere vor den Kopf gestoßen fühlten.

Was darf man nicht tolerieren? Rechtsextremismus, Faschismus, Dogmen. Wertekanon beachten.

Was kann man machen? Diskussionskultur in den Clubs aufbauen.

Was machen Krisen mit Rotary?
Was machen globale Konflikte mit Rotary?
Konfliktpotential: Kriege, Umwelt, etc.
Auf Clubebene beachtliche Aktionen und auch Stellungnahmen.
Insgesamt war man sich im Klaren, dass es sehr schlecht ist, gar keine Meinung zu haben oder zu äußern, weil dies zu einer Beliebigkeit von Rotary führen würde.

Neue Mitglieder für Rotaract und Rotary
Die meisten neuen Mitglieder wurden vorgeschlagen, weil sie mehreren Mitgliedern oder einem Mitglied bekannt waren. Bislang war es schwierig, sich bei Rotary aus Interesse zu melden. Was hilft: Öffentlichkeitsarbeit und externe Veranstaltungen. Durchlässigkeit von Rotary, Rotaract und Interact anstreben. Barrieren abbauen. Wir wollen Persönlichkeiten, keine Namen (Potenzial statt Position). Wir wollen ein Spiegel der Gesellschaft sein: Bei der Mitgliedersuche das Handwerk nicht vergessen.

Kommunikation bei Rotary
Interne Kommunikation in den Clubs und zu den Distrikten verbessern. An- und Abmeldekultur. Transparenz. Klare Inhalte.
Externe Kommunikation: Rotary ist nicht immer bekannt. Einheitliches Auftreten. Community Management. Kommunikation, frei von Konventionen in Bezug auf Inhalte und Kommunikationsmittel. Schwierigkeiten akzeptieren.

Zum Abschluss wurden alle Sessions nochmal vor allen Teilnehmern zusammengefasst und ausgewertet. Jetzt heißt es loslegen und die Ergebnisse in Bewegung zu versetzen. Ideen zu transportieren und das Netzwerk an Macherinnen und Machern weiter auszubauen. Das nächste Barcamp ist schon in Planung.

#Imagine1810 #Barcamp Team

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